16. Europ. Filmfestival der Generationen (01.10. bis 30.11.2025)

Grußwort der Festivalleitung

Wir begrüßen Sie herzlich zum 16. Europäischen Filmfestival der Generationen, das seit 2020 alljährlich zwischen dem 1. Oktober und 30. November stattfindet. Dieses Jahr ist das Gesamtprogramm so umfangreich und vielfältig wie selten zuvor. In bundesweit 149 Städten und Gemeinden gibt es für Alt und Jung und für alle Kulturen 332 Filmvorstellungen mit 36 Spiel- und Dokumentarfilmen; zumeist kostenfrei, barrierearm und quartiersnah. Darunter befinden sich neun Festivalpremieren und zwei „Revival“-Filme, die nach einer Auszeit wieder ins Programm aufgenommen wurden.

Der thematische Schwerpunkt der Spiel- und Dokumentarfilme liegt auf den vielfältigen Facetten des Alterns wie Liebe und Partnerschaft, Aktivität und Engagement, Kreativität und Musik, Pflege und Demenz, Sterben und Tod sowie Dialog der Generationen. Hierzu zählen auch die neuen Filme, die im Zeichen starker Frauenpersönlichkeiten stehen: „Toni und Helene“ ist hierbei mit über 30 Vorstellungen das "Festival-Zugpferd"; ein sehr unterhaltsames Roadmovie aus Österreich über zwei gegensätzliche Charaktere, die gemeinsam dem Sinn des Lebens auf der Spur sind. „Vika!“ aus Polen beschreibt den Alltag und das aktive und kreative Altern der ältesten DJ-Frau Europas. Und die Doku „Die Unbeugsamen 2 - Guten Morgen, Ihr Schönen!“ ist eine wunderbare Ode an die unbeugsamen, mutigen Frauen in der DDR, die sich für Emanzipation stark machten.

Ein weiterer Schwerpunkt sind mittlerweile „Kinder- und Jugendfilme“. Hier wurde das Angebot um zwei „Fortsetzungsfilme“ ergänzt: „Max und die Wilde 7 – Die Geister-Oma“ und „Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“. Beide Vorgängerfilme kamen letztes Jahr beim Filmfestival bei Jung und Alt sehr gut an. Mit „Auf Augenhöhe“ und der Komödie „Was ist schon normal?“ kommen zwei besondere Jugendfilme hinzu, die sich mit dem Thema Inklusion und Toleranz von Menschen mit Behinderung auseinandersetzen.

Darüber hinaus gibt es aus Anlass des 80. Jahrestags zum Ende des Zweiten Weltkriegs mehrere Filme zum Thema Drittes Reich und Holocaust: Die aufschlussreiche Doku „Riefenstahl“ über das Leben der umstrittenen NS-Regisseurin, die berührende Doku „Menachem & Fred“, über zwei jüdische Brüder aus Hoffenheim, die im Gegensatz zu ihren Eltern Vertreibung und Internierung überlebten. Erst nach Jahrzehnten sehen sie sich wieder und starten eine gemeinsame Reise zu Stationen ihrer Kindheit. Weitere Filme zu diesem Themenspektrum sind: „Die Schüler der Madame Anne“, „In voller Blüte“, „Acht Geschwister“ und „Kriegsmädchen“. Zudem gibt es ein kleines Juwel, das die Kraft des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Gemeinschaft in einem bayerischen Dorf feiert: „Fanni - oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?

Mit diesem vielfältigen Programm greift das Festival auch dieses Jahr wieder zukunftsrelevante Themen auf wie Demographischer Wandel und Altersbilder, Nachhaltigkeit und Umweltbildung, Krieg und Migration und möchte dabei Begegnungen und Dialoge fördern zwischen Bürgerschaft, Generationen und Kulturen. Möglich wird dies durch die Veranstalter:innen, Kooperationspartner:innen und besonders durch die zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Akteur:innen, die mit ihrem Engagement das Filmfestival der Generationen so lebendig und erfolgreich machen. Ganz herzlichen Dank dafür!

Und nun wünschen wir Ihnen unterhaltsame und informative Filmveranstaltungen mit anregenden Begegnungen und Gesprächen!

Prof. Dr. Michael Doh
Katholische Hochschule Freiburg

Matthias Roos (in Rente)
ehemals Gesundheitsamt Frankfurt am Main

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Karte der Veranstaltungsorte 2025

(finale Fassung erscheint Mitte August)

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Grußwort des Schirmherrn

Prof. Andreas Kruse, SchirmherrMit großer Freude begrüße ich Sie zum 15. Europäischen Filmfestival der Generationen. Dieses Filmfestival verbindet eine Vielzahl von Ideen, von denen schon jede für sich genommen dem Festival besondere Bedeutung verleiht.

Um mit der ersten zu beginnen: Film. Der anspruchsvolle Film bietet die Möglichkeit, nicht nur vertraute Lebenswelten und Lebensstile aus unterschiedlichen, vielleicht auch ganz neuen Perspektiven zu betrachten, sondern sich auch auf neue, bis dahin nicht gekannte Lebenswelten und Lebensstile einzulassen – und damit noch mehr von der Vielfalt der Kulturen zu erfahren. Die zweite Idee: Festival. Festival meint immer auch öffentlichen Raum, in dem sich Menschen in ihrer Vielfalt begegnen und austauschen. Auf diesen Austausch und die damit verbundenen Begegnungen legt das Filmfestival großen Wert; dadurch leistet es zugleich einen wichtigen Beitrag zur vermehrten gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Teilhabe der Menschen - dies ist die dritte Idee des Filmfestivals. Die vierte: Generationen. Die Generationen sollen in einen schöpferischen Austausch treten, in dem das Generationenspezifische, aber eben auch das Generationenübergreifende erfahrbar und erlebbar werden. Dabei lässt sich das Filmfestival von der grundlegenden, fünften Idee leiten, dass in diesem Austausch Impulse für Demokratie, Offenheit und Toleranz liegen. Und schließlich die sechste Idee: Europa. Das Festival wirbt mit Konzeption und Ansprache für den Austausch zwischen Ländern, Gesellschaften, Kulturen – es sieht in seinem internationalen, europäischen Format ein großes Potenzial für die Verständigung zwischen Menschen aus unterschiedlichen europäischen Ländern und Regionen, wohlwissend, dass Kulturen immer mehr im Fluss sind und in Teilen miteinander verschmelzen. Diese Besinnung auf die europäische Idee gibt dem Filmfestival eine besondere Note - eben auch eine politische.

Das Filmfestival erfreut sich großer Beliebtheit, es zieht Jahr für Jahr eine wachsende Zahl von Menschen aus unterschiedlichen Generationen an, die nicht nur für die Auswahl der Filme dankbar sind, sondern auch und vor allem für den Austausch mit Anderen über die Filme. Ein wunderbares Stück Gesellschaft, Politik und Kultur, das Generationen zusammenführen und den Dialog zwischen den Generationen fördern möchte. Ein bedeutendes Thema dieses Dialogs, das sich wie ein Cantus firmus durch die vergangenen Filmfestivals zog und auch das diesjährige sowie die zukünftigen Filmfestivals bestimmen wird: Wir alle leben in Verantwortungsbezügen, nämlich in der Verantwortung für uns selbst, in der Mitverantwortung für andere Menschen, schließlich in der Mitverantwortung für unser Gemeinwohl, für unsere Demokratie, schließlich für die Schöpfung. Bei der Auswahl der Filme, und dies spricht mich immer besonders an, wird auf den Verantwortungsaspekt, wird auf die vier genannten Verantwortungsbezüge großer Wert gelegt.

Ich danke dem Nestor des Festivals, Herrn Prof. Dr. Doh, sehr herzlich für sein nicht nachlassendes, ungemein wertvolles Engagement und allen Einrichtungen, die an diesem Festival mitwirken, für ihre Offenheit und Kooperation. Ihnen als Gästen wünsche ich viele befruchtende Anregungen und die Erfahrung, im Film selbst wie auch im Gespräch über diesen viel zu gewinnen und ... zu geben.

Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse
Emeritus, Seniorprofessor distinctus, Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg
Kooptiertes Vorstandsmitglied der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen)

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Publikation über das Filmfestival

VdK 10/2024: Nach dem Abspann ist noch nicht Schlussmfest. Das Filmfestival der Generationen will Menschen zusammenführen und miteinander ins Gespräch bringen

Kempa, S. (2016): Gereift: Das Kino entdeckt ältere Menschen. Heilberufe - Das Pflegemagazin, 68(12), 54-56.

Beitrag aus dem Magazin "Kulturräume - Das Kubia-Magazin, Ausgabe Juli 2014: Das Europäische Filmfestival der Generationen - Wie alles begann